Es war einmal ein Mann, welcher sich fragte, warum er überhaupt existierte. Welchen Sinn es machte nach materiellen Dingen zu streben, wenn sie am Ende seines Lebens keine Bedeutung mehr haben könnte. Denn er hatte begriffen, dass alles was leben durfte, gleichzeitig auch zum Sterben verdammt war.
Mit den Jahren seines Lebens wurde er sich seiner Sterblichkeit immer wieder bewusst, denn er verlor Freunde, Familienmitglieder und musste mehrere Male aufgrund kleinerer Unfälle oder Gebrechen ins Krankenhaus gehen. Sein Lebensfaden war alles andere als unantastbar und deshalb geriet er in eine persönliche Krise. Er wollte wissen, ob er mehr war als ein Körper, der von vielen Zellen gesteuert wurde und dazu verdammt war blindlings seinem Ende entgegen zu steuern.
Deshalb wendete sich der Mann an einen Priester in seiner Nähe, der ihm erklärte, dass er nach seinem Leben in das Reich Gottes eintreten durfte. Was genau das Reich Gottes jedoch war, konnte kein Mensch dem Mann erklären. Auch konnte der Priester für den Mann nur unzufriedene Antworten über Gott geben.
Aber er stieß an, dass die Seele ein wichtiges Gut war. Doch auch was genau die Seele war, konnte der Priester nur im Rahmen seiner Religion erklären. Diese aber war dem Mann fremd, denn er wollte die Seele als solches erfassen, sie ergründen und nachweisen.
Der Mann zog daher umher, fragte die Menschen in seiner Umgebung, reiste von Stadt zu Stadt, bis er schließlich alle Religionen befragt hatte. Doch jede gab ihre eigene Antwort, manches Mal gab es Gemeinsamkeiten in der Vorstellung, aber fundamental waren die Unterschiede kaum zu überwinden. Das machte den Mann traurig, denn er wollte nicht einfach leben, nur um am Ende zu sterben. Er fürchtete sich geradezu vor dem Gedanken einfach nicht mehr weiter zu existieren.
Deshalb fing der Mann an die Wissenschaft zu Rate zu ziehen, jenes Instrument des Menschen, welches sich alle paar Jahre selber revolutionierte und deshalb steten Änderungen unterworfen war. Was die Seele jedoch war, konnten auch sie ihm nicht erklären, denn es gab keine wirklichen messbaren Werte. Aber sie konnten ihm dennoch Wissen vermitteln, welches ihm zum Nachdenken brachte.
Der Mann war sich klar geworden, dass sein Körper und sein Geist miteinander verbunden waren, aber seinen Körper konnte er anfassen, den eigenen Geist jedoch nicht. Dieser reagierte und agierte im inneren seines Schädels und wenn sein Körper schlief, schaltete sich auch die Aufzeichnung seines Bewusstseins meistens mit ab, auch wenn er sich hin und wieder an Träume und Gedankenfetzen erinnern kann.
Der Mann fand heraus, dass Menschen aus Atome und Moleküle bestanden, diese sollten schon so alt sein, wie das Universum es selbst war. Da der Mensch wächst im Laufe seines Lebens und Zellen sterben und sich Strukturen verändern, müssen sich auch Atome und Molkeküle verändern. Das brachte den Mann auf den Gedanken, dass sein Körper wohl nach seiner Geburt nur knapp ein Jahrzehnt brauchen dürfte, bis sämtliche Atome und Moleküle praktisch ausgetauscht waren. Aber seinen Verstand gab es immer noch, er hatte sich bloß entwickelt, aber ausgetauscht wurde er in dem Sinne nicht.
Deshalb dachte sich der Mann, dass der Geist eine stete Konstante bildete, die nicht abhängig von bestimmten Molekülen und Atomen war. Vielleicht nur von ihrem Aufbau… vielleicht existierte er aber auch gar nicht?
Der Mann hatte immer mehr Fragen, je mehr Informationen er sammelte. Was wäre, wenn er gar nicht existiere? Wenn sein gesamter Verstand nur ein Produkt seiner Erinnerung war, die sich strukturell immer erweiterte? War er nur ein Echo seiner eigenen, vorgeschriebenen Existenz? Würde es dann überhaupt eine Seele geben?
Der Mann wusste es nicht, er konnte sich auch nicht an weitere Stellen wenden. Denn immer wenn er Fachliteratur heranzog, kamen mehr Fragen als Antworten am Ende des Buches zusammen. Die Menschen in seinem Umfeld glaubten tief und fest an einer Seele, er aber… er zweifelte, weil er gelernt hatte von klein auf alles zu hinterfragten und so letztlich auch seine eigene Existenz.
Irgendwann beschloss der Mann andere Fragen zuerst zu beantworten und eine davon war, warum er überhaupt existiere, wieso überhaupt etwas existierte und auch warum manche Dinge lebten und manche nicht. In seinen Augen war es unlogisch, dass die Welt in leblose und lebendige Dinge eingeteilt wurden. Denn das Universum wäre nach der Definition der Wissenschaft zum Großteil leblos.
Aber der Mann fragte sich, was wäre, wenn alle Atome auf ihre Weise lebendig wären und Moleküle nur größere Verbände von diesem Leben sein könnten, bis sie schließlich immer komplexere Gebilde formten. In seinem Kopf konnte er sich zumindest die Folgen vorstellen, aber dann musste er die Frage nach einer individuellen Seele verneinen. Denn wenn alles gemeinsam lebte, gab es nur eine einzige Seele und diese würde flächendeckend für jedes Gebilde im Universum stehen.
Letztlich würde zwar sein Körper zerfallen, aber die Bestandteile an sich würden weiter existieren können, er hätte nur dann kein Bewusstsein mehr, denn keine Erinnerung wäre mehr vorhanden. Erinnerungen waren ohnehin dafür verantwortlich, dass er sich selber als denkendes Wesen wahrnahm, denn ohne Erinnerung würde er seiner Meinung nach einfach nur existieren. Wenn die Seele ein Abbild der Erinnerung wären, würde sie gemeinsam mit dem strukturellen Versagen des Körpers im Sterbeprozess nach und nach untergehen.
Der Mann konnte sich höchstens mit dem Gedanken trösten, dass sein Handeln auf der Welt zumindest in der Erinnerung seiner Freunde, seiner Familie und vielleicht auch von Fremden, die er unbewusst inspiriert hatte im Leben haften bliebe. Dann würde zumindest ein Stück von ihm über ihn hinaus existieren.
Letztlich gab es nicht auf alle Fragen eine Antwort, aber der Mann war froh, dass er überhaupt Fragen stellen konnte, denn es war häufig der Weg und nicht das Ziel am Ende, welches das Leben lebenswert machten. Er würde versuchen gut zu leben, seine Gedanken auf die schönen Dinge zu konzentrieren und sich bemühen, für sein Umfeld da zu sein. Wenn es am Ende keine Seele gäbe und er einfach aufhören würde zu existieren, könnte er sich zumindest mit dem Gedanken trösten für seine geliebten Personen da gewesen zu sein. Aber falls es doch eine Seele gab oder die Form der Existenz sich einfach ändern würde, dann würde er sich für diese Veränderung öffnen.
In die Ungewissheit zu gehen kann gefährlich sein, aber es ist gleichzeitig auch das Abenteuer, das letzte Abenteuer welches ein Mensch in seinem Leben beschreitet.
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Autor*in des Beitrages
- Hallo liebe Leser, ich bin Angelika und freue mich, dass du den Weg auf meine Webseite gefunden hast. Schon seit meiner frühesten Kindheit interessiere ich mich für das Spirituelle und das Paranormale. Egal ob Astralreisen, Runen oder Heilen mit Zahlen - ich bin sehr neugierig und offen und probiere gern Neues aus. So, nun wünsche ich dir aber viel Spaß auf meinem Blog! 🙂 Liebe Grüße Deine Angelika
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