Der Krieg zwischen Horus und Set
Den Göttern des alten Ägyptens waren – wie auch ihren Entsprechungen bei den Griechen und Römern – allzu menschliche Emotionen keineswegs fremd.
Ihre enorme Macht über die Welt, die Sterne, die Reiche des Lebens und des Todes bewahrte sie nicht davor, die gleichen Gefühlsstürme zu durchleben wie die einfachen Sterblichen: Liebe und Zorn, Hingabe und Verzweiflung, Eifersucht und Gewinnstreben bestimmten ihre Handlungen.
Dies machte es den Gläubigen nicht nur einfacher, die Götter zu verstehen. Die Mythen, die sich um alle Götter der ägyptischen Geschichte ranken, sind teilweise auch ein Spiegelbild der Gegebenheiten in der realen Welt der Menschen, so zum Beispiel die erbitterte Feindschaft zwischen Set und Horus, die in einem gewaltigen Krieg zwischen Ägypten und Nubia mündete.
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Legenden der Ägypter
Alle Überlieferungen, die uns heute zur Verfügung stehen, sind eine Verschmelzung von frühsten, mündlich weitergegebenen Erzählungen, die aus der Dämmerung der Kultur in Ägypten stammen, zusammen mit den später erschaffenen Mythen, die ihren Ursprung teilweise in der Göttlichkeit der ägyptischen Könige haben. Gemeinsam bilden sie ein weitgehend einheitliches Bild, das allerdings Unterschiede aufweisen kann, je nachdem, welcher Tempel den Schwerpunkt innerhalb einer Legende setzte. Alle Geschichten sind sehr alt, die Aufzeichnungen der ägyptischen Kultur reichen mehr als 3000 Jahre zurück, und haben im Laufe dieser Zeit einige Wandlungen erfahren.
Eine der berühmtesten Geschichten ist die Legende um Isis, ihren Gatten Osiris und deren Sohn Horus und ihrer Feindschaft mit dem mächtigen Gott Set, in der sich zahlreiche Aspekte der ägyptischen Mythologie und einige der wichtigsten Götter finden.
Wir beginnen die Reise mit der Herkunft von Isis und Osiris, weiter über die Regentschaft dieser beiden Götter und die daraus entstehende Feindschaft von Set, der schließlich einen Plan entwickelte, Osiris zu töten. Die Legende berichtet von der Suche der Isis nach ihrem Mann, dem zweiten tödlichen Angriff Sets und schließlich dem Krieg zwischen Set und Isis‘ Sohn Horus, der in einem Zweikampf endete.
Diese bedeutende Göttin erscheint als schlanke, hochgewachsene Frau und symbolisierte die Kraft der Ideen und Erfindungen. Ihr wird die Einführung vieler Rituale – wie z.B. des Hochzeitsrituals – und zahlreicher nützlicher Gegenstände nachgesagt. Zudem heißt es, dass sie mit dem Versuch, ihren Gatten Osiris ein zweites Mal wieder zu beleben, die Mumifizierung erfand.
Herkunft von Osiris und Isis
Der Erdgott Geb und die Himmelsgöttin Nut entwickelten eine heimliche Liebe füreinander – heimlich deswegen, da Nut die Gattin des höchsten aller Götter Ra war. Dieser sah mit einigem Unwillen auf die Liebschaft seiner Gemahlin, nicht nur aus Eifersucht, sondern auch, da Nut die Fähigkeit hatte, neuen Göttern das Leben zu schenken – und je mehr Götter es gab, desto komplizierter wurden die Beziehungen der Himmlischen untereinander.
Doch auch unter den Göttern gilt, dass Liebe kein Hindernis kennt und so fanden Geb und Nut letztlich zueinander und tatsächlich wurde die Himmelsgöttin mit fünf Kindern schwanger. Erbost verfluchte Ra seine eigene Frau und bestimmte, dass sie in keinem Monat des Jahres in der Lage sein sollte, diese Kinder auch zur Welt zu bringen.
Doch Thoth, der Gott der Wissenschaft, hatte Mitleid mit Nut. Er suchte den Mondgott Khensu auf und schlug ihm eine Partie des Brettspiels senet vor, das er gewann. Der Einsatz, den er von dem Mondgott verlangt hatte, war der 70ste Teil seines Lichtes – die Legende erklärt somit ganz nebenbei, weswegen der Mond zu- und abnimmt, denn Khensu versucht auf diese Weise, den durch das Spiel verlorenen Lichtanteil auszugleichen und jeden Teil der Mondscheibe trotzdem leuchten zu lassen.
Thoth hatte nicht ohne Grund um so einen sonderbaren Einsatz gespielt: er benutzte das gewonnene Mondlicht, um dem Jahr fünf zusätzliche Tage zu geben, die zu keinem der bisherigen Monate gehörten. In dieser Zeit, auf die Ra sich mit seinem praktischerweise sehr genau formulierten Fluch nicht hatte beziehen können, brachte Nut ihre fünf Kinder zu Welt: Osiris, Heru-Ur, Set, Isis und Nephthys.
Die Liebesgeschichte von Nut und Geb fand damit vorerst ein Ende, denn Ra befahl dem Gott des Himmels Shu, sich zwischen die beiden zu stellen, damit sie nie wieder zueinander finden und weitere Kinder zeugen könnten.
Er repräsentiert mathematisches und wissenschaftliches Weisheit. Er besitzt drei Bücher, in denen das gesamte Wissen des Universums verzeichnet ist, hält sie jedoch gut verborgen und gestattet nur bestimmten Personen Einblicke. Seine äußere Form ist die eines Mannes mit einem Ibis-Kopf.
Ihre Regentschaft
Obwohl sie als die Kinder von Nut und Geb Geschwister waren, heirateten Isis und Osiris, eine Praxis, die auch später bei ihren menschlichen Vertretern auf Erden verbreitet war. Osiris folgte seinem Vater Geb – der nach ziemlichen Machtkämpfen die Regentschaft von Ra übernommen hatte – auf den Thron der göttlichen Pharaonen.
Er sollte einer der strahlendsten Götter werden – sein Anliegen war es, die Lebensbedingungen der Menschen auf der Erde zu verbessern. Um das zu erreichen, brachte er ihnen Handwerkskünste bei, die sie vorher nicht gekannt hatten, und lehrte sie auch, die Felder zu bestellen und Ackerbau zu betreiben.
Seine Frau und Schwester Isis stand ihm in nichts nach, eher im Gegenteil: Sie war eine große Erfinderin, was ihr den Beinamen „klüger als eine Million Götter“ einbrachte. Die Sterblichen dieser Zeit achteten sie als die wichtigste aller Götter.
Die herrliche Regentschaft der beiden Götter führte dazu, dass fremde Herrscher nach Ägypten kamen und sich freiwillig unter die Obhut Ägyptens stellten.
Dieser Machtgewinn durch Freundlichkeit, Hilfe und Verständnis war es vielleicht, der den Neid ihres Bruder Set hervor rief. Er war selber ein Gott der Gewalttätigkeit und demnach war seine Reaktion auf den wachsenden Ruhm und Einfluß seiner Geschwister keineswegs friedlich – zusammen mit der nubischen Königin Aso und 72 weiteren menschlichen Regenten begann er, einen Komplott gegen die Pharaonen zu schmieden.
Der Gott der wachsenden Dinge und Isis‘ Gemahl – er gilt als der Erfinder des Ackerbaus. Er wird meist mit den Insignien des Pharaos dargestellt, die er überkreuzt hält. Nachdem Set ihn zum zweiten mal getötet hat, wird Osiris zum Herrscher über das Reich der Toten und zum Beschützer der Verstorbenen.
Der Mord an Osiris
Set lud Osiris zu einem großen Fest ein, und obwohl dieser von Isis vor möglichem Verrat gewarnt worden war, konnte er sich wohl doch nicht vorstellen, dass sein eigener Bruder sich gegen ihn stellen würde und nahm die Einladung an.
Doch Set hatte einen mörderischen Plan vorbereitet. Bei dem Festessen präsentierte er eine wunderbare Kiste, geschnitzt aus den edelsten Hölzern und besetzt mit Juwelen. Er verkündete, dass er diese kostbare Truhe demjenigen zum Geschenk geben würde, der sich genau hineinlegen konnte. Alle Gäste versuchten es, doch keiner von ihnen hatte die richtige Größe oder Gestalt. Schließlich war es an Osiris, die Kiste auszuprobieren, und da Set sich vorher heimlich die Maße seines Bruders besorgt hatte, passte die Kiste genau für ihn.
Set schlug sofort den Deckel der Truhe zu, nagelte ihn fest und überzog sie mit einer dünnen Schicht Blei, so dass es keinerlei Lücke gab, durch die Osiris hätte entkommen können – dann warf er zusammen mit seinen Komplizen den Sarg in den Nil.
Der Gott des Krieges, der Schlangen und der offenen Wüste wurde nicht geboren, sondern riß sich selber aus dem Schoß seiner Mutter Nut. Mit dem Mord an seinem Bruder Osiris wurde er zum Sinnbild für die dunkle Seite und Leidenschaft in jedermanns Seele. Er wird dargestellt als ein Mann mit dem Kopf einer unbekannten Bestie, die einem Schakal ähnelt. Seine Farbe war Rot, das mit schlechten Ereignissen, Tragik und Gewalt gleichgesetzt wurde.
Isis´ Suche nach ihrem Mann
Der Tod von Osiris hinterließ ein Machtvakuum – seine Frau Isis war nicht in der Lage, sich Set zu stellen, da sie hochschwanger war, und so breitete Set seine neue Macht über die Welt aus. Im Verborgenen brachte Isis ihren Sohn Horus zur Welt. Da sie wusste, dass Set versuchen würde, seiner habhaft zu werden oder ihn wie den Vater zu ermorden, legte sie das Baby in einen Korb und ließ ihn auf den Nil hinaus treiben. Sterbliche fanden das Kind und nahmen sich seiner an – so wuchs Horus auf und hielt sich selber für einen Menschen.
Mit ihrem Sohn in Sicherheit machte sich Isis auf die Suche nach Osiris. Sie fragte jeden, ob er den Sarg gesehen hätte, doch keiner der Erwachsenen konnte sich daran erinnern. Nur eine Gruppe von Kindern vermochte ihr zu berichten, dass sie Set beobachtet hätten, wie er einen großen Klumpen Blei in den Fluß warf. Aus Dankbarkeit verlieh Isis allen Kindern der Welt daraufhin die Gabe, solche Wahrheiten auszusprechen, die ihre Eltern vergessen hatten.
Mit ihren eigenen machtvollen Fähigkeiten gelang es Isis, den Sarg ihres Gatten den Fluß hinab bis zur phönizischen Stadt Byblos zu verfolgen. Hier war er von einem mächtigen Baum in dessen Stamm eingeschlossen worden. Und gerade diesen Baum hatte Melkart, der Gottkönig von Byblos, fällen lassen, um ihn als Pfeiler in seinem Palast aufzustellen.
Isis suchte die Gesellschaft und das Vertrauen der Königin, indem sie in deren Dienst trat, und berichtete ihr schließlich, wer sie war und was mit Osiris geschehen war. Die Königin hatte Mitleid mit der Göttin und überredete ihren Mann, den Pfeiler einzureißen und so den Sarg freizulegen. Isis nahm den Leichnam ihres Gatten und brachte ihn zurück nach Ägypten, wo sie ihn durch Zauberei wieder zum Leben erweckte.
Der Sohn von Isis und Osiris wird als Mann mit einem Habichtskopf oder gänzlich als Vogel dargestellt. Er vollzog die Rache an Set, dem Mörder seines Vaters, und überzog dabei die Welt der Götter und der Menschen mit Krieg.
Der zweite Mord an Osiris
Die Wiedervereinigung der beiden göttlichen Eheleute war nur von kurzer Dauer – Set erfuhr, was Isis getan hatte, und griff Osiris nun im Bewußtsein seiner neuen Macht ganz offen an.
Es gelang ihm, seinen Widersacher erneut zu töten und diesmal zerstückelte er den Körper des Gottes und verteilte ihn über ganz Ägypten. Wieder machte sich Isis auf, ihren Mann zu retten, und sammelte alle Teile ein, die sie finden konnte, doch letztlich fehlte eines: ein Krokodil hatte den Phallus von Osiris gefressen. Um ihn zu ersetzen, fertigte Isis einen aus Holz an und versuchte erneut, den Geliebten wieder zu beleben.
Diesmal jedoch gelang es nicht, denn der Körper des Gottes war nicht vollständig. Osiris blieb dem Reich des Todes verhaftet und wurde somit der Regent über die Verstorbenen, die er hütete und beschützte wie einst die Lebenden, während Set uneingeschränkt über Ägypten und die Welt herrschte.
Doch ein neuer Gegner wuchs heran: Horus, der Sohn von Isis und Osiris, wurde zu einem ungewöhnlich starken und schönen Mann. Als er von seiner göttlichen Herkunft erfuhr, schwor er Rache an Set, auch wenn es ihn selbst das Leben kosten sollte. Für Jahre – oder Jahrhunderte – begann Horus einen einsamen Kampf gegen den höchsten aller Götter.
Osiris ist nicht der einzige Bewahrer der Unterwelt – sein Sohn Anubis, den er unfreiwillig mit Isis‘ Schwester Nephthys zeugte – gilt als Führer und Beschützer der Seelen der Verstorbenen. Er wird als Mann mit einem Schakalkopf dargestellt.
Der Krieg zwischen Set und Horus
Zu Beginn von Horus‘ Krieg mit Set hatte dieser noch Verbündete: seine Mutter Isis, deren Schwester Nephthys, die einmal mit Set verheiratet gewesen war, sowie die Götter Anubis und Thoth. Doch die gnadenlose Entschlossenheit von Horus führte dazu, dass er selbst diese verlor: seine Mutter Isis wandte sich von ihm ab, als sie Gefangene befreite, die Horus im Krieg gemacht hatte. Daraufhin wurde ihr Sohn so wütend, dass er seiner Mutter den Kopf abschlug – nur die Heilkünste des Thoth verhinderten, dass Isis an dieser Verletzung starb. Dieses Ereignis führte jedoch dazu, dass er seine einzigen Verbündeten verlor.
Der Krieg der Götter tobte im Land der Menschen: Horus sandte besondere Truppen, die Mesinu, die vermutlich deutlich besser mit metallenen Waffen ausgerüstet waren als ihre Gegner, nach Nubia, dem Land, in dem Set herrschte. Sie richteten furchtbare Verwüstungen unter den Kriegern des Set an, so dass Set schließlich selber eingriff und es zu einem Zweikampf zwischen ihm und Horus kam, der in einem Patt endete – trotzdem ging Nubia an die Herrschaft von Horus.
Der Krieg ging danach weiter: die beiden Götter schickten weiterhin ihre Truppen von Sterblichen gegen einander, zerstörten das Land, trafen sich zu Duellen und richteten einen solchen Schaden an, dass der frühere oberste Gott Ra warnte, dass sie schließlich die Welt zerstören würden, ließen die anderen Götter sie einfach weiter machen. Da sich die Götter nicht darauf einigen konnten, ob Set oder Horus nun Pharao werden sollte, baten sie die Göttin der Weisheit Neith um eine Entscheidung und sie ernannte Horus – allerdings akzeptierte Set die Wahl nicht und begann den Kampf erneut.
Schließlich wurde Osiris, der mittlerweile die Welt der Toten regierte, um Rat gefragt und er verdammte wütend die Götter, weil sie so lange dem verheerenden Krieg zugesehen hatten, ohne einzugreifen – er verlangte von ihnen, dass sie Neiths Entscheidung akzpetieren sollten. So wurde Horus Regent des Schwarzen Landes – Ägypten -, während Set das Rote Land – die umgebende Wüste – als sein Reich erhielt.
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Die Erscheinung dieser Schwester von Isis ist die einer Frau oder eines Raubvogels. Sie gilt als Beschützer des Reichtums und der Toten, was sie besonders von Grabräubern gefürchtet macht. Zudem symbolisierte sie Verfall und Korruption, stand jedoch auch für die Hoffnung auf geistige Unsterblichkeit. Ebenso wie ihre „hellere“ Schwester galt sie als weise und leidenschaftlich. Obwohl sie mit Set verheiratet war, der ihr jedoch keine Kinder schenken konnte, verbrachte sie durch einen Trick eine Nacht mit Osiris und gebar Anubis, den Wächter der Toten. Nachdem Set Osiris getötet hatte, wandte sich Nephthys von ihm ab und unterstützte ihre Schwester Isis.
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- Hallo liebe Leser, ich bin Angelika und freue mich, dass du den Weg auf meine Webseite gefunden hast. Schon seit meiner frühesten Kindheit interessiere ich mich für das Spirituelle und das Paranormale. Egal ob Astralreisen, Runen oder Heilen mit Zahlen - ich bin sehr neugierig und offen und probiere gern Neues aus. So, nun wünsche ich dir aber viel Spaß auf meinem Blog! 🙂 Liebe Grüße Deine Angelika
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