Die Farm in Cornwall um 1972

In unseren Ferien fuhren wir immer nach Cornwall im Südwesten Großbritanniens. Mein Vater hasste die Autofahrt, er zwang uns sogar, London um 3 Uhr morgens zu verlassen, um dem Verkehr auszuweichen.

Cornwall ist einer der wildesten und visuell romantischsten Teile Englands, wir haben nicht die Berge von Schottland und Wales, aber wir haben die windgepeitschten Moore, die zu einem (für uns) wilden und stürmischen Meer führen.

In der zweiten Nacht, als wir in der Hütte waren, ging ich ins Badezimmer und sah den Rasierer meines Vaters auf dem Waschbecken liegen. Ich weiß nicht warum, aber ich nahm es und rasierte die Haare an meinen Schienbeinen und unter meinen Armen.

Ich weiß, dass viele Frauen das tun, aber meine beiden einzigen weiblichen Vorbilder – Mutter und Oma – hatten noch nie in ihrem Leben einen Schnurrbart rasiert, tatsächlich war es ein kompletter Schock für sie, dass ich das Bedürfnis verspürte, etwas so völlig Verrücktes zu tun. Alles, was ich Ihnen sagen kann, ist, dass ich mich schrecklich fühlte, diese Haare zu haben. Es klang einfach nicht nach mir.

Offensichtlich habe ich damals sehr wenig davon mitbekommen, die einzige Erinnerung, die einen Einfluss hat, ist, dass meine Mutter mir ein paar billige Rasierer gekauft hat, damit ich die Rasierklingen meines Vaters nicht stumpf werden lasse. Warum stumpfen Frauenhaare Rasierklingen schneller ab als Männerbärte? Eine der unwägbaren Unbekannten des Lebens, nehme ich an.

Von diesem Tag bis heute, 43 Jahre später, rasiere ich immer noch meine Schienbeine und Achselhöhlen, und es fühlt sich einfach richtig an, dies zu tun.

Neulich kam mir die Erinnerung in den Sinn und als ich darüber nachdachte, begannen sich Verbindungen zu meiner Philosophie zu bilden – dass wir alle schon einmal hier waren und dass wir ein Geist sind, der eine menschliche Existenz hat.

Obwohl es wie eine sehr kleine Sache erscheinen mag, kaum eines Artikels würdig, war ich beeindruckt, wie wichtig es war, dass sich etwas kulturell Fremdes für mich so vollkommen natürlich und richtig anfühlte. Was also veranlasste die plötzliche Entscheidung?

Ich konnte nur eine Erklärung finden. Dass ich in einer anderen Zeit in einer Kultur gelebt hatte, in der das Rasieren der Haare eine gängige Praxis war.

Ich weiß nicht, wie Sie darüber denken, aber auf der Suche nach Spiritualität und spirituellen Verbindungen ist es gut, sich die Person anzusehen, die Sie sind, und sich zu fragen, wie viel von Ihnen von den Menschen und Einflüssen um Sie herum kommt? Bist du vollständig ein Produkt deiner Vergangenheit und deines Genpools, oder gibt es einen Aspekt von dir, der, wie ich, scheinbar aus sich selbst heraus entstanden ist?

Das macht die Reflexion interessant bei der Suche nach dem Sinn des Lebens und der Existenz, auch wenn sie von den Haaren an den Beinen erzeugt wird.

Oder ist es Achsel-Spiritualität?

Source by Deb Hawken

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Als Autor/in ist es wichtig, sich mit aktuellen Themen und Entwicklungen auseinanderzusetzen und eigene Gedanken und Ideen dazu zu formulieren. Die Texte, die in der Rubrik "Gastbeiträge" verfasst sind, sollen dabei eine Ergänzung zu bestehenden Themen darstellen und dem Leser/die Leserin neue Perspektiven oder Informationen zu einem bestimmten Thema bieten.

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