Freitag der 13.: Triskaidekaphobie – eine Zahl sorgt für Angstzustände

In diesem Monat war es wieder soweit. Es gab einen Freitag in der Kombination mit der 13; einen Freitag, den 13., ein von abergläubischen Mitmenschen offiziell anerkannter Unglückstag.

Manche Zeitgenossen treten diesem Datum nicht nur mit Skepsis, sondern gar mit Furcht entgegen.

„Es gibt nun mal Dinge zwischen Himmel und Erde, die niemand erklären kann“, meint Klaus Perler. Der Münchner geht zwar an einem solchen Freitag zur Arbeit, macht aber alles „mit ein wenig mehr Vorsicht als sonst.“ Er kenne ehemaligen Kommilitonen, die an diesen Freitagen noch nicht einmal einen Fuß vor die Tür gesetzt haben. Auch gehe er grundsätzlich mit Spiegeln sehr behutsam um: „Man kann nie wissen, man muss das Schicksal ja nicht unnötig herausfordern“, meint der Diplom-Kaufmann augenzwinkernd.

Was hat es aber auf sich mit diesem Datum und all den anderen Aberglauben wie dem Schwein, das Glück bringen oder dem Salz, das, wenn es verschüttet wird, hingegen Streit bringen soll? Woher kommen diese Symbole, und was ist ihr tieferer Sinn?

Das Buch „Das neue Lexikon des Aberglaubens“ von Walter Gerlach (aktuell leider vergriffen) bringt einiges Licht in die dunkle Vergangenheit dieser Weisheiten.

Beispielsweise Freitag den 13. umgeben gleich zwei unangenehme Auren. Zum einen ist der Freitag ohnehin ein unerfreulicher Tag. Benannt nach der Göttin Freyja, wurde er durch christlichen Einfluss vom ursprünglichen Froh- zum Trübsinnstag. Er soll der Leidens- und Todestag Jesu sein. Adam und Eva haben angeblich freitags in den ins Verderben reißenden Apfel gebissen. So kommt es also, dass abergläubische Wochentagsexperten vor Reisen oder Umzügen an einem Freitag warnen. Und wenn nun dieser auch noch auf einen 13. fällt, bricht das ganz große Zittern und Klagen aus. Denn die 13 gilt als die Unglückszahl schlechthin.

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Bei den Babylonern galt der 13. Monat, der Schaltmonat, im Zeichen des Rabens, des Unglücksvogels. Als in der Walhalla die zwölf Götter friedlich beim Schmaus saßen, kam Loki und störte die traute Versammlung. Es gab gewaltig Ärger und großen Götterfrust. 13 ist für den Menschen meist ein nervendes Alter, in dem er sich mit der Pubertät herumschlagen muss. Auch was die dreizehnte Fee angeht, beispielsweise bei Dornröschen, so ist sie bekanntlich nachhaltig negativ im Gedächtnis geblieben.

Und der Volksmund raunt: „13 ist des Teufels Dutzend.“ In ihrer unheilbringenden Aura wird die 13 nur von der Zahl, die für den Antichristen steht, die apokalyptische 666, übertroffen.

Die extreme Angst vor der unscheinbar wirkenden 13 hat sogar einen Namen: Triskaidekaphobie.

Entsprechend ihrem Ruf wird die 13 rund um den Erdball geschnitten und diskriminiert. Hotels vermeiden sie meist als Zimmernummer, in Wolkenkratzern folgt auf den zwölften in der Regel der vierzehnte Stock, viele Fluggesellschaften haben die dreizehnte Sitzreihe stillschweigend übersprungen. Seeleute hassen den Freitag generell, um in See zu stechen, an einem Freitag, dem 13. ließe sich so mancher sogar eher erschlagen als die Segel zu setzen.

Diese völkerübergreifende Abneigung gegen die 13 bereitete Philip Klein aus Philadelphia Kopfzerbrechen. Genervt von dem Getue um die böse Zahl, gründete er 1936 den „Friday the 13th Club“: 13 Mitglieder, Treffen immer an einem Freitag, dem 13., 13 Dollar Jahresbeitrag.

Vorläufer dieses Clubs gab es bereits 1857 in Bordeaux, die „Société des Treize“, 1882 in New York und auch im „Londoner Thirteen Club“ versammelte sich die Gesellschaft, um all das zu zelebrieren, was den abergläubischen Menschen Schauer durch den Körper jagt: Morgens mit dem linken Fuß aufstehen, lustvoll Spiegel zerschlagen, unter Leitern hindurchwandeln und vorsätzlich Salzfässer umwerfen. Und da wären auch schon die nächsten Aberglauben, von denen manche allerdings auf handfesten Tatsachen beruhen. So mag die Mahnung, nicht unter einer Leiter hindurchzulaufen, ursprünglich aus Sicherheitsgründen entstanden sein. Allerdings spielte wohl auch die „heilige Dreizahl“ eine Rolle. Eine an die Wand gelehnte Leiter bildet ein Dreieck, Symbol der Heiligen Dreifaltigkeit und damit Tabuzone. Dass Salz eine so besondere Rolle spielt, hat mehrere Gründe. Zum einen glaubten die Menschen früher, die weißen Körner seien eine heilige Substanz. Ihm wurde eine starke antidämonische und reinigende Kraft zugeschrieben.

Allgemein vertraten die Menschen die Überzeugung, dass Kobolde, Hexen, Zwerge und Feen kein Salz besitzen. Um sie abzuwehren, brauchte ein jeder also nur eine Handvoll davon vor die Türe zu streuen. Wie die Schlesier sagten, waren die kleinen Geister dann so sehr mit dem Zählen der Salzkörner beschäftigt, dass sie ihr eigentliches Ziel nicht weiter verfolgten. Die Sitte, jemandem, der umgezogen ist, als erstes Salz und Brot ins Haus zu bringen, ist gleichfalls als Opfer an die Hausgeister zu verstehen. Aus dem gleichen Grund wurde in Deutschland etwas Salz beim Melken in die Milch, beim Buttern ins Fass und beim Backen in den Brotteig gestreut. Auch dürfte die obligatorische Prise Salz, die laut so vielen Rezepten dem Kuchen beigegeben werden soll, auf diese Urfunktion des „weißen Goldes“ zurückgehen. Dass verschüttetes Salz Streit gibt, hat indes einen ganz handfesten Grund. Früher war Salz wertvoller als Gold. Warf jemand das teure Gut um und verstreute es, gab es verständlicherweise Ärger. Eine ganz besondere Wirkung auf Menschen hatten seit jeher Katzen, Eulen und Käuzchen.

„Wenn mir eine schwarze Katze über den Weg läuft, werd ich ein wenig blass, obwohl ich Tiere mag”, meint Klaus Perler. Nun, das mit der Katze ist einfach zu erklären. Das negative Image der beispielsweise in Ägypten, Indien, China und bei den Germanen sehr verehrten Katze geht auf das europäische Mittelalter zurück, als sich der Hexenwahn ausbreitete und schwarze Katzen mit den Mächten der Finsternis in Verbindung gebracht wurden. Sie wurden verdächtigt, verwandelte Hexen oder dämonische Hilfsgeister zu sein. So wurde die Hexenverfolgung auch zur Katzenjagd. Der schlechte Ruf der Eulen und Kauze geht auf ihr natürliches Verhalten zurück. Seit jeher waren sie ob ihres nächtlichen Jagens, ihres lautlosen Fluges und ihres Rufs seltsame Vögel. Sie spielten mal die Rolle der Schutzgöttin der Wissenschaft – dank des weisen Blickes – mal die des Todesboten (Wenn das Käuzchen schreit, ist´s zum Sterben nicht mehr weit).

In letztere Rolle steckten die Menschen den Kauz, weil er, angezogen vom Geruch sterbender und toter Menschen, sich gerne auf deren Häusern niederließ. Wer in alten Heilkundebüchern, Schriften und Dokumenten blättert, der stößt auf so manch kurioses. Auf eiternde Wunden solle Kuhfladen gelegt werden, um sie zu heilen. Und wenn ein Bein gebrochen war, dann sollte schnell auch das Bein eines Stuhles gebrochen, geschient und verbunden werden, auf dass das menschliche Bein rasch heile. Besonders aber die Tiere mussten unter den verschiedenen Aberglauben der Menschen leiden. Nicht nur, das ihren ausgestochenen Augen, beispielsweise denen der Maus, Heilkräfte zugeschrieben wurden.

Ihnen wurde, ab dem 13. Jahrhundert, in Deutschland, Frankreich, Schweden und Flandern sogar regelrecht der Prozess gemacht. Während der Klerus immer gegen ganze Arten wetterte und sie verurteilte – wie bei Mäuse-, Ratten- und Raupenplagen – bezogen sich die weltlichen Prozesse auf einzelne Tiere. Ziel war es, Tiere, die eine „unrechtmäßige“ Handlung begangen hatten, auf die gleiche Weise wie Menschen zu bestrafen. Die Araber peitschten einen Hund, der in eine Moschee gelaufen war, öffentlich aus, und in den phönikischen Kolonien pflegte man, Löwen, die sich zu nah an die Siedlungen gewagt hatten, ans Kreuz zu schlagen. Die meisten im hiesigen Raum verbreiteten abergläubischen Phänomene haben ihre Wurzeln im altgermanischen Heidentum oder dem griechisch-römischen Götterglauben und wurden später noch mit Zutaten aus der christlichen Lehre garniert. Und fast allen ist eines gemein: Sie basieren auf Unwissenheit und Angst.

Fand der Mensch für ein Phänomen keine Erklärung, mussten übernatürliche Kräfte im Spiel sein. Und selbst heute, da die Wissenschaft so manches Geheimnis gelüftet hat, glaubten laut einer aktuellen Forsa-Umfrage immerhin noch 29 Prozent der Bevölkerung an Übersinnliches.

Nun, es gibt wohl tatsächlich Dinge zwischen Himmel und Erde, die kein Mensch jemals erklären werden kann – und vielleicht ist das ja auch ganz gut so.

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Angelika
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Hallo liebe Leser, ich bin Angelika und freue mich, dass du den Weg auf meine Webseite gefunden hast. Schon seit meiner frühesten Kindheit interessiere ich mich für das Spirituelle und das Paranormale. Egal ob Astralreisen, Runen oder Heilen mit Zahlen - ich bin sehr neugierig und offen und probiere gern Neues aus. So, nun wünsche ich dir aber viel Spaß auf meinem Blog! 🙂 Liebe Grüße Deine Angelika
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