Die empiristische Definition von Realität ist „das, was bewiesen werden kann“. Das Problem bei dieser Definition ist, dass sie von selbst zum Nihilismus führt. Wenn die Realität das ist, was bewiesen werden kann, dann ist etwas nicht real, wenn es einer Person nicht bewiesen werden kann. Jemandem mit Hirnschaden oder jemandem, der glaubt, die Erde sei eine Scheibe, kann man nicht viel beweisen. Dies führt logischerweise zu dem Schluss, dass nichts real ist.

Ich habe als Teenager eine nihilistische Phase durchgemacht. Einige Leute dachten, ich wäre auf Drogen, und einige Leute dachten, ich würde der Realität entfliehen. Der wahre Grund war diese Erkenntnis.

Die nihilistische Schlussfolgerung wird durch eine bessere Definition der Realität korrigiert. Diese Definition stellt den Karren vor das Pferd. Der Beweis existiert nicht vor der Realität; Realität existiert bereits Beweis. Realität existiert nicht in Bezug auf eine Unterscheidungsmethode. Die Realität existiert in sich selbst, und die Methode existiert, um sie zu erkennen.

Obwohl nicht viel zugunsten des Nihilismus selbst gesagt werden kann, kann er dennoch ein nützlicher Weg zu anderen Lernsystemen sein. Es gibt eine Reihe von spirituellen Disziplinen, die behaupten, dass die wirkliche Welt die von Gott oder die des höheren Bewusstseins oder die der perfekten Formen ist. Viel kann von diesen spirituellen Disziplinen gelernt werden, die seit Jahrhunderten praktiziert werden, um Weisheit und Verständnis zu erweitern. Der Fehler vieler dieser Systeme besteht darin, dass sie, wenn sie sich selbst überlassen werden, anfangen, gegen wissenschaftliche Tatsachen und gegen „die Welt“ zu kämpfen; und das ist auch nicht der richtige Weg.

Ich möchte, dass Menschen sowohl von der Wissenschaft als auch von der Spiritualität profitieren können. Die materielle Welt und die spirituelle Welt müssen in der bestmöglichen Form sein. Menschen haben sowohl eine physische als auch eine spirituelle Existenz; und ihnen das eine oder andere vorzuenthalten, verarmt sie.

Der wahre Grund für den Konflikt zwischen der materialistischen und der spirituellen Weltanschauung liegt darin, dass sie zwei verschiedene Dinge beschreiben. Wenn ein Blinder den Rüssel eines Elefanten und den Schwanz des anderen hält, glaubt er, zwei verschiedene Dinge zu beschreiben; doch was sie beide beschreiben, sind unterschiedliche Aspekte derselben Realität. Das „rationale Tier“ oder „soziale Tier“ Mensch und der Geistmensch sind beide Mensch. Sie sind nur verschiedene Aspekte des Menschen.

Was ist Realität? Realität ist, was existiert. Dies gilt für die materiellen und spirituellen Aspekte. Jedes wirkliche Lernsystem muss mit wissenschaftlichen Erkenntnissen übereinstimmen und dabei alle spirituellen Erfahrungen berücksichtigen, die Menschen gemacht haben, ohne sie als Geisteskrankheit oder Schlimmeres abzustempeln. Die spirituell geneigten müssen wissenschaftliche Tatsachen anerkennen, und die materiell geneigten müssen spirituelle Phänomene erkennen. Und dann können Menschen von beiden Ansätzen profitieren, ohne sich gegenseitig umzubringen.

Source by Ilya Shambat

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Als Autor/in ist es wichtig, sich mit aktuellen Themen und Entwicklungen auseinanderzusetzen und eigene Gedanken und Ideen dazu zu formulieren. Die Texte, die in der Rubrik "Gastbeiträge" verfasst sind, sollen dabei eine Ergänzung zu bestehenden Themen darstellen und dem Leser/die Leserin neue Perspektiven oder Informationen zu einem bestimmten Thema bieten.

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