Wenn es um Spiritualität und verwandte Themen geht, dann sind Frauen in Studien immer weit vor den Männern. Wieso ist das so? Ein Erklärungsversuch.
Wir fahren auf einer Landstraße Richtung Leipzig. Es ist abends, die Dämmerung hat schon eingesetzt . Bis vor wenigen Minuten waren wir noch im Wendland bei einem Workshop mit dem Namen „Gemeinsam Singen“. Maria M. (33, Sozialarbeiterin) sagt, dass sie es nicht mag im Dunklen zu fahren, sie hat etwas Angst. Bei der Abfahrt hat sie vergessen einen Schutzzauber auszusprechen. Sie wird nervös als ein Fahrzeug mit aufgeblendetem Licht an uns vorbeirauscht. Wir halten an einem kleinen Waldweg an. Sie steigt aus, schließt die Augen, winkelt ihr Arme an, dreht die Handflächen nach oben und verharrt ein paar Minuten.
Dann steigt sie wieder ein und startet sichtlich gelöst den Motor. Ich frage sie, was sie da gerade gemacht hat und wie das funktioniert. Sie antwortet, dass sie eine energetische Blase um das Auto herum gelegt hat. Diese wird nun von den anderen Autofahrern wahrgenommen und so sind wir jetzt geschützt. Ich komme nicht umhin zu bemerken, dass auch ich mich gelassener fühle. Mit meiner Erklärung, dass dieses kleine Ritual schlicht ihre Aufmerksamkeit gesteigert hat und, dass wir gerade die Kraft von Ritualen erlebt haben, gibt sie sich nicht zufrieden.
Ein Überbleibsel aus der nordischen Mythologie?
Ich habe schon länger den Eindruck, dass zumeist Frauen empfänglich sind für Spiritualität, Geisterei und Natur-mythische Bezüge. Im vorchristlichen nordischen Kulturraum gab es Frauen, die man Völva, oder germanisch „Wala“ nannte, was übersetzt „Frau mit einem Stab“ heißt. Dieser Stab symbolisierte die Macht über das Übernatürliche oder anders: Über das, was man nicht sehen kann. Sie wurden beschrieben als Seherinnen, Schamaninnen, später auch als Hexen und Zauberinnen und Prophetinnen.
Was ist „Anderswelt“?
Man könnte unter „Frau mit Stab“ aber auch verstehen „Frau, die etwas weiß“, sie selber sprachen von der „Anderswelt“, was man auch verstehen kann als mythisch verpacktes Wissen über die geistige Natur des Menschen und den ‚rechten‘ Umgang damit. Sie hatten also ein Set an geistig-psychologisch-sozial wirksamen Praktiken verbunden mit Natur-medizinischen Kenntnissen und konnten dieses Wissen in Form von mythischen Erzählungen vermitteln.
Und die Männer?
Interessant wäre zu wissen, inwiefern sie das selbst durchschauten. Unter den kämpfenden Männern jedoch galt es als unmännlich und feige einen Gegner durch „Zauberei“ niederzuringen, wobei darunter wahrscheinlich Vergiftung oder ausgefeilte Suggestionen zu verstehen ist. Vielleicht war es generell unter Männern eher unüblich sich mit den Inhalten des eigenen geistigen Erlebens allzu sehr auseinander zu setzen.
Was hat es mit dem Verschwinden dieser Traditionen auf sich?
Als dann der abstrakte Gott der Christen aus der Wüste auftauchte, stellten dessen Vertreter schnell fest, dass ihre Vorstellungen nicht so gut übereinstimmten mit denen der nordischen Frauen. Diese hatten beispielsweise die Geburtenkontrolle sehr gut im Griff, doch das stand im Widerspruch zu den christlichen Dogmen. Und so erfanden Missionare und Kirchenleute die bekannten Geschichten, um diese Frauen, nach erfolgter Christianisierung der Länder, loszuwerden. Damit verlor sich auch deren Wissen über die Natur des Geistes nach ihrem Verständnis.
Wie hat sich das weiter entwickelt?
Und heute, da der abstrakte Gott, jedenfalls hier, langsam wieder verschwindet, jedenfalls in der konfessionellen Form, gibt es immer mehr Frauen, die an das alte Wissen wieder anknüpfen wollen. Nur konnte sich dieses nicht weiterentwickeln. Stattdessen ging die einst von den kämpfenden Männern abgelehnte Zauberei über in Wissenschaft, aber eben auch mit dem Resultat, dass nun eher die technischen Aspekte der Naturbeherrschung in den Vordergrund traten. Eine Entwicklung, die fraglos positive Dinge hervorbrachte, aber eben auch so etwas wie die Atombombe.
Was ist noch da vom Geist?
Ebenso verhält es sich mit der „Vermessung des Geistes“. Aus „Geist“ wurde „Mind“. Aus einem vermutlich klugen, sozialen und metaphorischen Wissen über den Menschen wurde eine statistische Erfassung psychologischer Eigenschaften des Menschen. Die „Anderswelt“ wurde den Theologen überlassen. Die Zahl der Konfessionsfreien Menschen in Deutschland steigt jedoch stetig und somit sinkt auch der Einfluss, den die Kirchen auf das Verständnis der Leute über die „Anderswelt“ haben. Diese metaphysische Lücke hat sich nun gefüllt mit allerhand gleichzeitig esoterischer, spiritueller und szientistischer Überzeugungen, wie beispielsweise die Homöopathie.
Was kann werden aus der „Anderswelt“?
Das geistig-psychologisch-soziale Wissen der Völva ist noch immer auf dem Stand von vor circa 2000 Jahren. Es konnte sich nicht entwickeln und nun gibt es Frauen, die einen Schutzzauber aussprechen, wenn sie eine lange Autofahrt machen. Oder andere, die Runen und Schutzsymbole auf das Auto kleben. Aber nicht, weil sie wissen, dass das ihre Konzentration erhöht und gegebenenfalls ihre Angst mildert.
Sie machen das, weil sie überzeugt davon sind, dass sich irgendeine tatsächliche ‚energetische‘ Schutzblase um das Auto bildet, die Unheil fernhält. Aus demselben Grund benutzen mehr Frauen als Männer homöopathische Mittel, die ebenfalls als ein Glauben an „Zauberei“ verstanden werden kann. Bleibt zu hoffen, dass irgendwann ein Mal daraus echte Verständnisse über die Natur des Geistes erwachsen.
Maria M. nickt, als ich diesen letzten Satz sage. Wir sind kurz vor Leipzig. Sie sagt, wenn ich das mal aufgeschrieben habe, und zwar so, dass sie es versteht, dann schaut sie es sich gerne ein Mal an. Sie sei da offen.
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Autor*in des Beitrages
- Hallo liebe Leser, ich bin Angelika und freue mich, dass du den Weg auf meine Webseite gefunden hast. Schon seit meiner frühesten Kindheit interessiere ich mich für das Spirituelle und das Paranormale. Egal ob Astralreisen, Runen oder Heilen mit Zahlen - ich bin sehr neugierig und offen und probiere gern Neues aus. So, nun wünsche ich dir aber viel Spaß auf meinem Blog! 🙂 Liebe Grüße Deine Angelika
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